ADHS bei Kindern

In Deutschland leiden laut neuesten Forschungen ca. 3 bis 7% der schulpflichtigen Kinder an ADHS, dem Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom; Tendenz steigend.
Viele Eltern werden jährlich mit dieser Diagnose konfrontiert. Doch was stimmt mit vielen dieser Kinder nicht? Warum nimmt die Zahl der hyperaktiven Kinder in unserer Gesellschaft permanent zu? Fragen, mit denen sich Wissenschaftler, Mediziner, Therapeuten, aber auch Eltern beschäftigen. Das "Zappel-Philipp-Syndrom", wie man ADHS auch bezeichnet, ist gekennzeichnet durch Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefizit und Impulsivität. Die Kinder leiden zusätzlich unter einem stark gesteigerten Bewegungsdrang und unter einer Koordinationsschwäche. Ihr Handeln ist oft unberechenbar; sie neigen zu starker Ungeduld und haben eine enorm reduzierte Hemmschwelle.
Der Beginn dieser Erkrankung wird von den Eltern oft erst gar nicht bemerkt. Säuglinge zeigen schon eine enorme Ruhelosigkeit und pflegen wenig Augenkontakt; sie scheinen in ihrer eigenen Welt zu leben. Im Kleinkindalter zeigt sich dann ein starkes Bedürfnis nach Anregung, diese Kinder wollen immer beschäftigt werden. Sie sind waghalsig, brauchen wenig Schlaf und können extreme Wutanfälle bekommen; oft schreien und beißen sie, schlagen mit ihrem Kopf aus Wut gegen die Wand oder auf den Boden. Im Verlauf dieser Entwicklung steigern sich diese Wutanfälle; die Kinder haben immer mehr Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen auszukommen. Zusätzlich entwickeln sie Gewalttätigkeit und zerstörerische Eigenschaften. Sie reagieren ihren Frust und ihre Wut ab, indem sie ihr eigenes oder das Spielzeug anderer mutwillig zerstören. Manche Kinder reißen der Mutter die Tischdecke samt Porzellan vom Tisch, wenn sie das Essen nicht schnell genug auf den Tisch stellt. Kommen diese Kinder dann in die Schule, so bekommen sie zusätzlich Probleme, den Anforderungen der Klasse gerecht zu werden. Kinder mit ADHS können sich nicht auf ihre Aufgaben konzentrieren; sie können sich nicht richtig ausdrücken und so werden ihre erbrachten Leistungen immer schlechter. All diese Eigenschaften führen zu einer immer größer werdenden Isolation, denn diese Kinder sind alles andere als beliebt. Für Lehrer sind sie die Störenfriede der Klasse, bei Mitschülern sind sie unbeliebt und auch bei den Eltern anderer Kinder werden sie nicht gerne gesehen, weil sie Angst haben, dass ihre eigenen Kinder sich dieses Verhalten ebenfalls aneignen könnten.
Verträumtheit, Unaufmerksamkeit und Abgelenktheit der Kinder gehören ebenso zu ADHS. Oft zeigen hyperaktive Kinder auch so genannte TIC’s; dazu zählen alle unbewussten Verhaltensmuster, wie z.B. sich immer wiederholende Bewegungen, Augenzwinkern, Zuckungen, Herumtrommeln mit den Fingern und vieles mehr. Fast die Hälfte aller ADHS - Kinder zeigen ein trotziges, widerspenstiges Verhalten, sowohl zuhause als auch in der Schule. Dies ist dann der Punkt, an dem Eltern von Seiten der Lehrer auf die Problematik ihrer Kinder aufmerksam gemacht werden, denn diese Kinder verursachen viele Probleme. Lehrer und Lehrerinnen bezeichnen diese Kinder als störend, unaufmerksam und schwer erziehbar, sie seien immer hinter dem Lernziel ihrer Klasse hinterher. So werden die an ADHS leidenden Kinder immer mehr von unserer Gesellschaft isoliert. Doch dies ist keine Lösung. Die Eltern stehen oft mit diesem Problem alleine da und wissen keine Lösung.

Die Ursachen von ADHS sind leider noch nicht eindeutig geklärt. Als Auslöser werden genetische Veranlagungen, minimale Entwicklungsstörungen im Gehirn z.B. durch Schwangerschaft oder Geburt, aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Umwelteinflüsse, soziale Einflüsse und Bewegungsmangel diskutiert.

Doch was können betroffene Eltern für ihre Kinder tun? Schulmedizinisch wird von den meisten Kinderärzten in diesem Fall Psychopharmaka verordnet, das die Kinder zwar ruhig stellt, aber die eigentliche Krankheit nicht heilt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat in einer Studie festgestellt, dass Psychopharmaka in Europa viel zu häufig verabreicht wird. Erschreckend ist diese Bilanz vor allem, wenn man bedenkt, dass Psychopharmaka eine relativ hohe Suchtgefahr in sich birgt. Und wir sprechen hier von der Behandlung kleiner Kinder!!!

Eine Alternative zur schulmedizinischen Behandlung bietet zum Beispiel die klassische Homöopathie in Kombination mit einer Verhaltenstherapie, wobei auch die Eltern in die Therapie mit einbezogen werden sollten. Bei dieser Therapiemöglichkeit wird das Kind in seiner Gesamtheit behandelt. Man bezieht die Konstitution, die Persönlichkeit, jede Eigenart der kleinen Patienten, aber auch die persönlichen Lebensumstände und die miasmatischen Belastungen in die Behandlung mit ein, um so ein Arzneimittel zu finden, dass den Krankheitssymptomen des Patienten am ähnlichsten ist. Dadurch soll dann das verloren gegangene Gleichgewicht im Organismus wiederhergestellt werden.

Buchtips:

- Es geht auch ohne Ritalin / Michaels Verlag
- Das hyperaktive Kind und seine Probleme / Ravensburger Verlag
- Eine andere Art, die Welt zu sehen - Das Auferksamkeits-Defizit-Syndrom / Schmid-Römhild
- Hyperaktivität - warum Ritalin keine Lösung ist / Goldmann Verlag

Internetadressen:

- www.ads-hyperaktivitaet.de
- www.osn.de
- www.ritalin-kritik.de
- www.VKHD.de

Verbände und Organisationen:

- Bundesverband Arbeitskreis Überaktives Kind e.V./ Berlin
- Arbeitskreis Überaktives Kind / Hannover